Artur Paul Duniecki · Charlotte Weinmann · Retrospektive

13. Jänner – 13. Februar 2011
Künstlerhaus, Wien

Die Retrospektive umfasst die wichtigsten Werke des Architekten Artur Paul Duniecki sowie architekturbezogene Arbeiten der Malerin Charlotte Weinmann, die meist in Zusammenarbeit mit Duniecki bzw. im Kontext mit seinen Werken entstanden sind, sowie wichtige Beispiele aus ihrem malerischen Werk.

Die beiden Künstlerpersönlichkeiten lernten einander 1982 kennen und ihre Partnerschaft entwickelte sich zunehmend auch zu einer künstlerischen.
Mikrokosmos, Makrokosmos und ihre gegenseitige Spiegelung sind die fast alchemistischen Grundthemen des Kunstwollens von Charlotte Weinmann. Die stringente Werkentwicklung fußt in den Erscheinungen der Natur und ihrer künstlerischen Transformation, im Erkennen der allgegenwärtigen Metamor­phose und dem Fokus auf den ›kleinen Dingen‹ und ihrer insistierenden Mächtig­keit. Zuletzt, im Zusammenspiel mit den architektonischen Räumen, gewinnen ihre Arbeiten eine zusätzliche Qualität: sie machen ihre Farbwelten be-greiflich und begleiten das Funktionale hinein in den sozialen Sinn.

Monumentalität und Physiognomie sind Schlüsselbegriffe in der architektonischen Sprache von Artur Paul Duniecki. Das klare Bekenntnis zum ›strikten Volumen‹ dient einer notwendig funktionellen und doch › redenden ‹ Ästhetik. Gebaute Beispiele dafür sind u. a. der Wohnbau der Stadt Wien in der Adalbert Stifterstraße / Dresdnerstraße, das Spardat-Rechenzentrum in der Geiselbergstraße, oder das kika-Einrichtungshaus in der Wagramerstraße.

Mit der Gestaltung der Ausstellung ›Das Gleichnis der Natur‹ mit Werken von Charlotte Weinmann im Palais Wittgenstein (1990) betritt Duniecki das Feld der Farbe und in Zusammenarbeit mit der Künstlerin nimmt das Konzept der ›Colour Fields‹ einen immer breiteren Raum ein (Spardat-Rechenzentrum 1994, Colour Walking, Galerie Cachet 1997). Schließlich durchdringen sich architektonische und künstlerische Manifestationen in glückhafter Symbiose (Kindergärten in der Rosenbergstraße und in der Bernoullistraße, Bank Austria in der Speisingerstraße) und bei fast allen späteren Bauten von Duniecki wurde Charlotte Weinmann mit der Farbgestaltung betraut.

Die Retrospektive kann also auch als Andeutung zu ›Bauen mit Kunst‹ im zeitgeschichtlichem Kontext gesehen werden.